Eingewöhnung
Zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr erwirbt das Kind ein grosses Stück an Selbständigkeit. Die ersten Schritte heraus aus der Vertrautheit der Familie in die noch unbekannte „Spielgruppenwelt“ bedeuten für jedes Kind eine grosse Herausforderung. Es kann hier lernen, dass die Eltern eine Zeit lang weg sind, aber immer wieder kommen. Das heisst aber auch, es ist angewiesen auf die Unterstützung der Eltern und der Spielgruppenleiterin.
Es muss in seinen Gefühlen ernst genommen werden, soll den Abschiedsschmerz zulassen können. Wir Erwachsene können dem Kind diese Schritte nicht abnehmen und sollen dies auch nicht versuchen. Wir sind „nur“ Begleiter!
Kinder, die sich anfänglich unkompliziert und wagemutig ins „Abenteuer Spielgruppe“ stürzen (neue Bezugspersonen, neue Kinder, neue Umgebung, neue Spielsachen) sind nicht gefeit vor Rückfällen. Auch wenn diese mitten im Spielgruppenjahr auftreten, sollen sie Zeit und Raum bekommen, um gelebt und verarbeitet zu werden.
Zum Ablösen braucht es immer zwei! Es ist ein Vorgang zwischen Eltern und Kind, der sich wechselseitig beeinflusst. Eltern empfinden dabei gleichzeitig Freude und Trauer, Erleichterung und Angst. Je nachdem, wie wir mit diesen gegensätzlichen Gefühlen umgehen, helfen oder erschweren wir unseren Kindern den Ablösungsprozess.
Tipps
- Bilderbücher zum Thema Spielgruppe, Ablösung, etc. mit dem Kind anschauen
- Spiele: Mit dem Kind zusammen ein Rollenspiel zum Thema Spielgruppe mit z.B. Stofftieren oder Playmobil spielen / Zuhause häufig Versteckis spielen (so lernt das Kind, Mami oder Papi kommt immer wieder).
- Sich für die ersten Spielgruppentage genügend Zeit nehmen…
- Genug Zeit einplanen am Morgen und Stress vermeiden. Lieber zu früh parat sein als zu spät.
- Den Abschied „zelebrieren“, sich auf keinen Fall davon schleichen. Nach dem Tschüss Sagen jedoch zielstrebig – und wenn möglich selbstsicher – nach Hause gehen. Ein immer wieder verschobener Abschied ist für das Kind sehr schlimm. Es kann sich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren und weiss nie, wann die Eltern wirklich gehen.
- Vorsicht beim Verabschieden mit Zeitangaben wie „Ich chumä grad wieder“ „Ich bin gli wieder zrugg“ Besser: „Nach dem Abschlusslied wart ich do uf dich“
- Allenfalls ein kleines Übergangs-Objekt mitgeben, das das Kind beim Spielen nicht stört. Z.B. Nuscheli, kleines Kuscheltier, etwas Persönliches vom Mami (Uhr, Schal), Glücksstein, o.ä. Dem Kind z.B. sagen „Du kannst nun das Schäfchen beschützen & ihm die Spielgruppe zeigen; so seid ihr zu zweit.“
- Bei schwierigen Ablösungsprozessen darf man am Anfang mit in den Stall kommen, um für das Kind da zu sein. Sobald das Kind bereit ist, verabschiedet man sich und darf gehen.
Wichtig
Die Kinder haben Zeit, sich von der Mutter und vom Vater zu lösen. Sie müssen das nicht schon können. In der Spielgruppe bekommen sie die Möglichkeit, es zu lernen! Wir Leiterinnen helfen euch und eurem Kind dabei. Ihr dürft euch jederzeit auch telefonisch an uns wenden.
Und
Wenn es gar nicht geht bzw. wenn sich euer Kind unwohl fühlt, rufen wir Euch an!